Anarchistischer-Syndikalistischer Aufruf zum 30.04 und 01.05

Aufruf zur Re­vo­lu­tio­nären Vor­a­bend­demo am 30.April in Stutt­gart und an­ti­fa­schis­ti­schen Ak­tionen am 1. Mai in Heil­bronn

Im Jahr 2010 ar­bei­teten in der BRD über 800.000 Men­schen für Leih­ar­beits­firmen – und deren Zahl steigt stetig. In der Regel we­sent­lich schlechter be­zahlt und be­han­delt als die Fes­tan­ge­stellten, müssen Leih­ar­bei­te­rInnen die gleiche Ar­beit ver­richten, für durch­schnitt­lich 40% we­niger Lohn. Den Ge­winn strei­chen In­dus­trie und die Leih­ar­beits­firmen ein. Die DGB-Ge­werk­schaften sind vor allem in Ni­schen­be­rei­chen, wie in der Pflege oder Ga­stro­nomie, den Aus­ge­beu­teten häufig keine große Hilfe – und viel zu oft wirken sie be­ru­hi­gend und be­frie­dend auf Pro­teste ein, an­statt eine starke Basis für diese Kämpfe um ein bes­seres und ge­rech­teres Leben zu bieten.

Wir sind gegen So­zi­al­part­ner­schaft! Die Rei­chen führen schon längst einen Klas­sen­kampf gegen uns! Und sie sind dabei, ihn zu ge­winnen!

Munter spart der Staat an So­zi­al­leis­tungen, der För­de­rung öko­lo­gi­scher Ener­gie­ge­win­nung und an Bil­dung, wäh­rend er mit un­ge­heuren Fi­nanz­hilfen für Banken und Atom­lobby nur so um sich wirft und Me­ga­pro­jekte wie Stutt­gart 21 durch­prü­gelt. Die Kosten dafür tragen selbst­ver­ständ­lich nicht ihrem Ver­mögen ent­spre­chend die 10 Pro­zent der Rei­chen, son­dern die Ar­bei­ter­neh­me­rInnen, Ar­beits­losen, Schü­le­rinnen und Stu­den­tInnen, welche zu immer mehr Leis­tung zu we­niger per­sön­li­chem Ge­winn ge­trieben werden. Lauf­zeit­ver­län­ge­rung der ma­roden Atom­kraft­werke und ein Bahn­hofspro­jekt mo­bi­li­sieren zwar die bür­ger­liche Mitte und sorgen für Pro­teste au­ßer­halb der Par­la­mente.

Aber reicht das? Können solche Pro­teste ohne grö­ßere, all­ge­mein ge­fasste Kritik per­spek­ti­visch sein?

In Nord­afrika kämpfen der­zeit die Men­schen gegen Un­ter­drückung, Aus­beu­tung und Per­spek­tiv­lo­sig­keit. Eine Lage, zu der die ka­pi­ta­lis­ti­schen Staaten der nörd­li­chen He­mi­sphäre er­heb­li­chen Bei­trag leis­teten und leisten. Es lässt sich ein­fa­cher mit einer Dik­tatur ver­han­deln, als mit jeder an­deren Re­gie­rungs­form. Waf­fen­ex­porte, Technik zur Über­wa­chung und Zensur: Alles aus west­lich-de­mo­kra­ti­schen Staaten, ge­lie­fert an Dik­ta­toren des Tri­kont. Be­zahlt mit durch Kin­der­ar­beit her­ge­stellter Bil­lig­klei­dung, um­welt­zer­stö­render Ge­win­nung von Roh­stoffen für un­seren Luxus, mit blu­tigem Öl.

Das ist die Schein­hei­lig­keit der re­prä­sen­ta­tiven De­mo­kra­tien!
Das ist die Un­frei­heit der Men­schen!
Das ist glo­ba­li­sierter Ka­pi­ta­lismus!

Wir wollen aber nicht nur Teil­be­reiche än­dern oder Ver­bes­se­rungen in be­stimmten Teilen der Erde. In einer Welt des grenz­losen Ka­pi­ta­lismus braucht es gren­zen­lose Pro­test­be­we­gungen. Nur ge­meinsam können die Un­ter­drückten und Aus­ge­beu­teten gegen die men­schen­ver­ach­tende Logik der ab­so­luten Ge­winn­ma­xi­mie­rung durch Ka­pital, ge­stützt durch Na­tion und Re­li­gion, be­stehen und etwas ver­än­dern.

Eine gren­zen­lose So­li­da­rität mit den Kämpfen der Un­ter­drückten welt­weit – eine Welt ohne Grenzen, eine Welt ohne Na­tionen.

Das Kar­tell aus Macht und Geld muss weg – eine auf So­li­da­rität ba­sie­rende, herr­schafts­freie Ge­sell­schaft muss her.

In diesem Jahr soll in Heil­bronn ein großer Na­zi­auf­marsch statt­finden, daher wird es am 1. Mai keine re­vo­lu­tio­näre Demo in Stutt­gart geben. Statt­dessen mo­bi­li­sieren wir mit der „Ini­tia­tive für einen Re­vo­lu­tio­nären 1. Mai in Stutt­gart“ zu einer Vor­a­bend­demo am 30.4. mit an­schlie­ßendem Fest im linken Zen­trum Lilo Herr­mann.

Lasst uns dann am 1. Mai mit ge­mein­samen Pro­testen und Ak­tionen in Heil­bronn den Auf­marsch zum De­saster für die Fa­schisten werden. Lasst uns den 1. Mai ge­meinsam gegen die Na­zischläger, Mörder und Brand­stifter ver­tei­digen!

Der 1. Mai ge­hört uns. Basta!

Li­ber­täres Bündnis Lud­wigs­burg
Freie Ar­bei­te­rInnen Union Stutt­gart

Schlaf­plätze können unter lb-hoch­2@ri­seup.net und faus@fau.org an­ge­fragt werden.


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